Cybermobbing - 7 Tipps für betroffene Eltern



Beleidigende Nachrichten, verletzende Kommentare oder peinliche Fotos im Klassenchat – Cybermobbing ist eine Realität, mit der viele Kinder und Jugendliche konfrontiert sind. Für Eltern ist es oft ein Schock, wenn sie davon erfahren. Zwischen Hilflosigkeit und dem Wunsch, sofort zu handeln, ist es wichtig, überlegt und unterstützend zu reagieren. Der Elternratgeber von Fritz+Fränzi zeigt in sieben klaren Schritten, wie Mütter und Väter ihre Kinder in dieser schwierigen Situation wirkungsvoll begleiten können.

7 Tipps, wie Eltern richtig reagieren

 

Ihr Kind ist von Cybermobbing betroffen? Behalten Sie einen kühlen Kopf und überstürzen Sie nichts. Gehen Sie stattdessen Schritt für Schritt vor:

 

1. Bewahren Sie Ruhe, fragen Sie nach
Fragen Sie Ihr Kind sachlich nach den Vorfällen. Reagieren Sie keinesfalls impulsiv, indem Sie etwa die Eltern des (vermuteten) Täters kontaktieren. Besprechen Sie das weitere Vorgehen mit Ihrem Kind, tun Sie nichts über seinen Kopf hinweg. Geben Sie ihm stattdessen Rückhalt und sagen Sie ihm, dass es keine Schuld trägt.

 

2. Erstellen Sie ein Protokoll, sichern Sie Beweise
Erstellen Sie gemeinsam ein Protokoll aller Vorfälle. Sichern Sie alle Beweisstücke, zum Beispiel in Form von Screenshots oder Ausdrucken. Beides ist wertvoll, falls Sie später eine Anzeige einreichen.


3. Blockieren Sie den Täter, löschen Sie beleidigende Inhalte.

Lassen Sie Ihr Kind nicht (mehr) auf Attacken im Netz eingehen und sperren Sie den oder die Mobbenden. Stellen Sie Privatsphäre-Einstellungen in sozialen Medien so ein, dass nur noch enge Freundinnen und Freunde Posts sehen können. Wenn beleidigende Fotos oder Videos veröffentlicht wurden, löschen Sie diese soweit möglich oder lassen Sie sie vom Plattformbetreiber löschen, nachdem Sie alles gesichert haben.


4. Kontaktieren Sie die Schule

Suchen Sie - falls es sich um Vorfälle im Schulumfeld handelt - das Gespräch mit der Klassenlehrperson oder dem Schulsozialdienst. Betrifft es eher den Musikunterricht, die Pfadi oder den Sport? Fragen Sie nach. Klären Sie ab, welche Beobachtungen gemacht wurden.

 

5. Suchen Sie professionelle Hilfe

Eltern fühlen sich oft machtlos, wenn sie erfahren, dass ihr Kind online gemobbt wird. Holen Sie sich professionelle Beratung, um diesem Gefühl zu entkommen und sich über das weitere Vorgehen abzustimmen. Besprechen Sie die nächsten Schritte mit der Schule. Bestehen Sie darauf, dass das Vorgefallene aufgearbeitet wird.


6. Lassen Sie sich beraten: Anzeige, ja oder nein?

Alles, was offline strafbar ist - Nötigung, Erpressung, Drohungen -, ist es auch online. Lassen Sie sich beraten, ob eine Anzeige ratsam ist. Bei der Opferhilfe etwa erhalten Sie ausführliche Informationen über Ihre Rechte als Opfer im Strafverfahren.

 

7. Vermitteln Sie Ihrem Kind Normalität

Bei allem Aufruhr: Respektieren Sie den Selbstschutz Ihres Kindes, etwa wenn es mal nicht über das Vorgefallene sprechen möchte. Vermitteln Sie ihm Normalität, beispielsweise indem Sie Dinge unternehmen, die Sie auch sonst machen oder an denen es Freude hat.